ellog - Das E-Learning-Logbuch

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Donnerstag, 17. Mai 2018

Themenreihe Digitales Lehren und Lernen in der Hochschullehre - Praxisbeispiel: Studierende erstellen elektronische Übungsaufgaben für Studierende

Im heutigen Post greifen wir das Beispiel von Ronny Freudenreich auf. Er ist Mitarbeiter an der Hochschule Zittau/Görlitz und beschäftigt sich mit Fragestellungen zur Ingenieurdidaktik. Im Projekt SPAts am Internationalen Hochschulinstitut Zittau hat er die Erstellung von elektronischen Übungsaufgaben von Studierenden für Studierende betreut.

Die Kurz-Interviews sind dem Projekt „Neue Lehr-Lernkulturen für digitalisierte Hochschulen“ entnommen. Projektlaufzeit: 01.09.2015 – 31.12.2016.  



Wie lief das Peer-Assessment ab?

Die Studierenden sollten entsprechend ihrer individuellen Modulschwerpunkte verschiedene Aufgaben formulieren, die den anderen Studierenden für die selbstgesteuerte Lernzielüberprüfung zur Verfügung gestellt wurden. Im ersten Schritt konzipierten die Studierenden Aufgaben. Sie erhielten in Konsultationen mit Dozierenden und E-Tutoren ein Feedback, welches gleichzeitig auch der Qualitätssicherung diente. Anschließend schickten die Studierenden die überarbeiteten Aufgaben (inkl. Musterlösung) per E-Mail einem sog. ONYX-Autor. Dieser legte die Aufgaben im Testwerkzeug ONYX an und integrierte sie in OPAL, wo sie der Peer-Group als Online-Self-Assessment zur Verfügung standen. Mit der Bearbeitung der Aufgaben konnten die Studierenden sowohl ihre fachlichen Kompetenzen als auch die Qualität der Aufgaben überprüfen. Mit Fokus auf den Prozess der Qualitätssicherung und der Feedbackkonstruktion bewerteten die Studierenden den wahrgenommenen Schwierigkeitsgrad, die Verständlichkeit der Fragen und den Bezug zur Lehre mittels Online-Fragebogen.

Welche Vorteile hat der Einsatz von Peer-Assessment aus Ihrer Sicht?

Neben den Vorteilen zeit- und ortsunabhängiger Online-Übungen und der Möglichkeit, die Studierenden bereits frühzeitig im Semester zu aktivieren, konnten die Lehrenden durch das Verfahren einen Einblick in die Perspektive der Lernenden erhalten und somit auf Problemstellungen besser reagieren. Neben einer verbesserten Objektivität und Vergleichbarkeit der Übungsergebnisse kann aufgrund der Wiederverwendbarkeit der Aufgaben langfristig ein sinnvoller Ressourceneinsatz erzielt werden. Das vorhandene Lehrpersonal hat somit mehr Zeit für eine persönliche Betreuung der Studierenden als bisher, wo viel Zeit für die händische Korrektur der eingereichten Übungsaufgaben gebraucht wurde.

Welche Qualität hatten die von den Studierenden erstellten Übungsaufgaben?

Der Schwierigkeitsgrad der eingereichten Aufgaben war oftmals niedriger als das fokussierte Leistungsniveau. Auch die mitgelieferten Musterlösungen waren mitunter falsch. Zur Qualitätssicherung wurde daher zusätzlicher Support von entsprechenden Experten (Lehrenden) benötigt, die die Aufgaben und die Musterlösungen  kontrolliert und ggf. angepasst haben.


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