ellog - Das E-Learning-Logbuch

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Donnerstag, 10. August 2017

Themenreihe Digitales Lehren und Lernen in der Hochschule – Film, Video und Audio

Auf den ersten Blick mag es banal klingen, Videos, Filme oder Audiodateien in der Hochschullehre zu integrieren. Doch bleibt das große Potential hinter der Gegenwärtigkeit der „alten“ Form von Medienintegration meist verborgen. In diesem Beitrag wollen wir erst einmal erklären, welche unterschiedliche Formate es gibt und, daraus resultierend, welche unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten. Sind sie denn wirklich „veraltet“ oder wird ihnen nur die Show gestohlen?


If you are looking at the usage of video, films or audio files within an academic context from a general point of view it might have a banal touch to talk about. But this, in a way, old-fashioned form of media-integration has a big, mostly hidden, potential. So, this post is about what types of films are to be defined in the academic context, what are their advantages and what points are to be taken into account while producing own films as well as how they can be used within your lecture.



Die wohl bekannteste Form ist das Erklärvideo, Tutorial, das sicherlich dem ein oder anderen durch die Videoplattform Youtube ein Begriff ist. Hierbei wird „ein spezifischer Themenausschnitt in vergleichsweise kurzer Zeit vermittelt (…)“[1]. Der Fokus liegt dabei auf dem Ganzen, Details werden ausgeblendet. Dem gegenüber stehen Lehrfilme, die „(…) mit einem hohen didaktischen und medialen Gestaltungsaufwand in professionellen Kontexten produziert werden“[2]. Sie dienen dazu komplexe Themengebiete zur Wissensvermittlung bereitzustellen. Vorlesungsaufzeichnungen, E-Lectures, sind, wie der Name bereits verrät, „ein Mitschnitt einer Vorlesung, die dem Studierenden zur Verfügung gestellt“[3] wird. Dieser „kann didaktisch nachbereitet werden und sowohl in einer Vorlesung als auch unabhängig davon (…) aufgenommen werden.“[4]

Sehr von Vorteil ist hierbei, dass sie dem eigenen Lerntempo und dem eigenen Lern-Gusto (orts- und zeitunabhängig) des Lernenden angepasst werden können (bspw. durch Stoppen oder Pausieren). Auch sind interaktive/interaktionsgesteuerte Videos, angelehnt an den Aufbau herkömmlicher Bücher, attraktiver für den Lernenden: So kann eine Kapitelgliederung (Inhaltsverzeichnis, Verschlagwortung) dem Lernenden ein „Springen“ innerhalb des Videos ermöglichen und das Einbauen von Hotspots (Verlinkung aus dem Format heraus) weiterführende Informationen liefern.

Allerdings ist im Hinterkopf zu behalten, dass ein Lernvideo, eine Vorlesungsaufzeichnung und auch ein Erklärvideo keine Allheilmittel sind. Es ist nicht damit getan, „einfach nur“ ein Video zu produzieren. Für Prof. Dr. Schwan vom IWM[5] stellen sie eine Ergänzung dar, die sich besonders für sich dynamisch entwickelnde, gut in einem Video darstellbare Sachverhalte eignen. Auch bei Vorlesungsaufzeichnungen verweist Prof. Schwan darauf, die technischen Möglichkeiten auszuschöpfen und darauf zu achten, dass z.B. die Akustik, sollte diese bei der Aufzeichnung im Hörsaal nicht von hoher Qualität gewesen sein, nachbearbeitet wird. Ebenso müssen Ton und Bild gut miteinander korrespondieren, sonst wird es für den Lernenden schwer dem Inhalt zu folgen. Ein weiteres Schlagwort hierbei ist das pacing – die Geschwindigkeit der Informationsdarstellung. Sie ist wichtig um den Lernenden „am Ball“ zu halten: Ist sie zu schnell oder zu langsam gewählt, kann schnell ein Gefühl des Nicht-Hinterherkommens bzw. der Langeweile aufkommen. Beides ist hinderlich für einen Lernerfolg.

Neben dem Bereitstellen von Videos, Audio- und Filmdateien durch den Lehrenden kann eine andere Einsatzmöglichkeit durch den Lernenden auch selbst beschritten werden: Stellen Lernende selbst, im Rahmen einer Veranstaltung, Erklärvideos her, beschäftigen sie sich bereits schon intensiv mit dem im Video zu erklärenden Inhalt und setzen sich darüber hinaus auch mit dessen Vermittlung auseinander. Eine thematische Durchdringung ist somit in zweierlei Hinsicht gegeben, inhaltlich und didaktisch. Verbunden werden kann ein solches Einsatzszenario mit einer Kommunikationsebene in Form von Peers. So kann im Anschluss an die Medienproduktion in der Veranstaltung über die „Güte sowohl von Ausführung als auch von Erklärung und Anleitung fachinhaltlich und –didaktisch öffentlich diskutiert werden.“[6] Sich filmisch und kommunikativ mit den Inhalten auseinanderzusetzen, hilft das Erlernte zu verstehen und im Gedächtnis zu behalten.

Gerne hilft Ihnen das Medienzentrum der TU Dresden dabei, Ihre Vorlesung aufzuzeichnen oder gibt Ihnen didaktische Hinweise zum Aufbau eines solchen Lehrvideos.

Veröffentlicht unter CC BY-SA Lizenz



[1] Medienzentrum TU Dresden (2016): Digitales Lehren und Lernen in der Hochschule. Heft 1 „Flexibilität und Vielseitigkeit mit digitalen Lehr- und Lernmaterialien erhöhen“, S. 19.
[2] Karsten D. Wolf: Kurzfassung der Publikation (2015): Bildungspotenziale von Erklärvideos und Tutorials auf YouTube: Audio-Visuelle Enzyklopädie, adressatengerechtes Bildungsfernsehen, Lehr-Lern-Strategie oder partizipative Peer Education? In merz 1 (59), S. 30–36. Zitiert nach: Bildungspotenziale von Erklärvideos und Tutorials auf YouTube. Stiftung Brandenburger Tor, S. 2. 
[3] Medienzentrum TU Dresden (2016), S. 19.
[4] Ebd.
[5] Prof. Dr. Stephan Schwan (2014): Lernen mit Videos - die Perspektive der Forschung. Interview erschien im Rahmen des Themenspecials E-Learning-Forschung auf e-teaching.org vom 09.05.2014. URL: https://www.e-teaching.org/materialien/podcasts/podcast_2014/lernen-mit-videos [09.08.2017]
[6] Karsten D. Wolf (2015), S. 5.

Digital teachings and learning in an academic context – using videos, films and audio

Probably, the most known possibility of using films or videos are tutorials, which most of you might know from Youtube. Here, a “specific theme is to be taught in short time (…)”[1] and it is focused on more general aspects rather than on details. Whereas educational films are “produced in high quality regarding the used learning tools as well as their design”[2]. They get more into detail and are aimed at teaching knowledge.  E-Lectures are so to say a record of your lecture, which is to be provided to the students. This record “(…) can be done during a lecture or independently from one and it can be revised later as well, with regard to teaching concept for example.”[3]

A big advantage of all types is that they all can be used independently from time and place by the students. Pressing stop or pause allows to take advantage of your own learning speed. These so called interactive videos/ interaction controlled films are quite familiar to books regarding their structure: Dividing films, videos and audio files into sections and stating an index helps the student to “jump” between the topics. And if you integrate some hotspots (links to e.g. other websites) your students are able to get further information.

Besides these advantages it is important to say that all of these types are only to be seen as additional content to the lecture. According to Prof. Dr. Schwan from IWM they are mainly to be used for topics that can easily be transferred and presented in a video, a film or an audio file. According to Prof. Schwan it is also highly recommended to rework your e-lecture with regard to its acoustic quality for example. The acoustics really needs to be very good for the viewer or listener, if not the interest level will decrease. And it is also very important that the picture corresponds to the sound/the voice. If not, it might be hard to follow. Also the pacing of your speech is very important. If you speak too fast or too slow it might have a big influence on the attention and the learning of the viewer/listener.

Another scenario is that your students produce a video or a film by themselves. If they do so, they get a deeper view into the topic and are also thinking about ways of teaching the details. And to strengthen a communicative level this scenario might be taken into consideration for peer discussions or conversations. After producing and watching all the videos your students might get the chance to discuss about the way they presented the topic as well as the used teaching designs.[4] Dealing with content this way will help remembering it better and also for a longer period.

If you have any questions regarding educational films or if the Media Centre might help you recording your lecture, please feel free to get in touch with us.

Published by CC BY-SA



[1] Medienzentrum TU Dresden (2016): Digitales Lehren und Lernen in der Hochschule. Booklet 1 „Flexibilität und Vielseitigkeit mit digitalen Lehr- und Lernmaterialien erhöhen“, p. 19
[2] Karsten D. Wolf: Kurzfassung der Publikation (2015): Bildungspotenziale von Erklärvideos und Tutorials auf YouTube: Audio-Visuelle Enzyklopädie, adressatengerechtes Bildungsfernsehen, Lehr-Lern-Strategie oder partizipative Peer Education? In merz 1 (59), S. 30–36. quoted from: Bildungspotenziale von Erklärvideos und Tutorials auf YouTube. Stiftung Brandenburger Tor, p. 2.
[3] Medienzentrum TU Dresden (2016), p.19.
[4] Karsten D. Wolf (2015), p. 5.