Auf
den ersten Blick mag es banal klingen, Videos, Filme oder Audiodateien in der Hochschullehre zu integrieren. Doch bleibt das große Potential hinter der Gegenwärtigkeit der „alten“ Form von Medienintegration meist verborgen. In
diesem Beitrag wollen wir erst einmal erklären, welche unterschiedliche Formate
es gibt und, daraus resultierend, welche unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten.
Sind sie denn wirklich „veraltet“ oder wird ihnen nur die Show gestohlen?
If
you are looking at the usage of video, films or audio files within an academic
context from a general point of view it might have a banal touch to talk about.
But this, in a way, old-fashioned form of media-integration has a big, mostly
hidden, potential. So, this post is about what types of films are to be defined
in the academic context, what are their advantages and what points are to be taken
into account while producing own films as well as how they can be used within
your lecture.
Die wohl bekannteste Form ist das Erklärvideo, Tutorial,
das sicherlich dem ein oder anderen durch die Videoplattform Youtube ein
Begriff ist. Hierbei wird „ein spezifischer Themenausschnitt in vergleichsweise
kurzer Zeit vermittelt (…)“[1].
Der Fokus liegt dabei auf dem Ganzen, Details werden ausgeblendet. Dem
gegenüber stehen Lehrfilme, die „(…)
mit einem hohen didaktischen und medialen Gestaltungsaufwand in professionellen
Kontexten produziert werden“[2].
Sie dienen dazu komplexe Themengebiete zur Wissensvermittlung bereitzustellen. Vorlesungsaufzeichnungen, E-Lectures,
sind, wie der Name bereits verrät, „ein Mitschnitt einer Vorlesung, die dem
Studierenden zur Verfügung gestellt“[3]
wird. Dieser „kann didaktisch nachbereitet werden und sowohl in einer Vorlesung
als auch unabhängig davon (…) aufgenommen werden.“[4]
Sehr von Vorteil ist hierbei, dass sie dem eigenen Lerntempo
und dem eigenen Lern-Gusto (orts- und zeitunabhängig) des Lernenden angepasst
werden können (bspw. durch Stoppen oder Pausieren). Auch sind
interaktive/interaktionsgesteuerte Videos, angelehnt an den Aufbau
herkömmlicher Bücher, attraktiver für den Lernenden: So kann eine
Kapitelgliederung (Inhaltsverzeichnis, Verschlagwortung) dem Lernenden ein
„Springen“ innerhalb des Videos ermöglichen und das Einbauen von Hotspots
(Verlinkung aus dem Format heraus) weiterführende Informationen liefern.
Allerdings ist im Hinterkopf zu behalten, dass ein
Lernvideo, eine Vorlesungsaufzeichnung und auch ein Erklärvideo keine
Allheilmittel sind. Es ist nicht damit getan, „einfach nur“ ein Video zu
produzieren. Für Prof. Dr. Schwan vom IWM[5]
stellen sie eine Ergänzung dar, die sich besonders für sich dynamisch
entwickelnde, gut in einem Video darstellbare Sachverhalte eignen. Auch bei
Vorlesungsaufzeichnungen verweist Prof. Schwan darauf, die technischen
Möglichkeiten auszuschöpfen und darauf zu achten, dass z.B. die Akustik, sollte
diese bei der Aufzeichnung im Hörsaal nicht von hoher Qualität gewesen sein,
nachbearbeitet wird. Ebenso müssen Ton und Bild gut miteinander
korrespondieren, sonst wird es für den Lernenden schwer dem Inhalt zu folgen.
Ein weiteres Schlagwort hierbei ist das pacing
– die Geschwindigkeit der Informationsdarstellung. Sie ist wichtig um den
Lernenden „am Ball“ zu halten: Ist sie zu schnell oder zu langsam gewählt, kann
schnell ein Gefühl des Nicht-Hinterherkommens bzw. der Langeweile aufkommen. Beides
ist hinderlich für einen Lernerfolg.
Neben dem Bereitstellen von Videos, Audio- und Filmdateien durch
den Lehrenden kann eine andere Einsatzmöglichkeit durch den Lernenden auch selbst
beschritten werden: Stellen Lernende selbst, im Rahmen einer Veranstaltung,
Erklärvideos her, beschäftigen sie sich bereits schon intensiv mit dem im Video
zu erklärenden Inhalt und setzen sich darüber hinaus auch mit dessen
Vermittlung auseinander. Eine thematische Durchdringung ist somit in zweierlei
Hinsicht gegeben, inhaltlich und didaktisch. Verbunden werden kann ein solches
Einsatzszenario mit einer Kommunikationsebene in Form von Peers. So kann im
Anschluss an die Medienproduktion in der Veranstaltung über die „Güte sowohl
von Ausführung als auch von Erklärung und Anleitung fachinhaltlich und
–didaktisch öffentlich diskutiert werden.“[6]
Sich filmisch und kommunikativ mit den Inhalten auseinanderzusetzen, hilft das
Erlernte zu verstehen und im Gedächtnis zu behalten.
Gerne hilft Ihnen das Medienzentrum der TU Dresden dabei,
Ihre Vorlesung aufzuzeichnen oder gibt Ihnen didaktische Hinweise zum Aufbau
eines solchen Lehrvideos.
Veröffentlicht unter CC BY-SA Lizenz
[1] Medienzentrum TU Dresden (2016): Digitales Lehren und
Lernen in der Hochschule. Heft 1 „Flexibilität und Vielseitigkeit mit digitalen
Lehr- und Lernmaterialien erhöhen“, S. 19.
[2] Karsten
D. Wolf: Kurzfassung der Publikation (2015): Bildungspotenziale von
Erklärvideos und Tutorials auf YouTube: Audio-Visuelle Enzyklopädie,
adressatengerechtes Bildungsfernsehen, Lehr-Lern-Strategie oder partizipative
Peer Education? In merz 1 (59), S. 30–36. Zitiert nach: Bildungspotenziale von
Erklärvideos und Tutorials auf YouTube. Stiftung Brandenburger Tor, S. 2.
[3] Medienzentrum
TU Dresden (2016), S. 19.
[4] Ebd.
[5] Prof. Dr.
Stephan Schwan (2014): Lernen mit Videos - die Perspektive der Forschung. Interview
erschien im Rahmen des Themenspecials E-Learning-Forschung auf e-teaching.org vom
09.05.2014. URL:
https://www.e-teaching.org/materialien/podcasts/podcast_2014/lernen-mit-videos
[09.08.2017]
Digital teachings and learning in an academic context – using videos, films and audio
Probably,
the most known possibility of using films or videos are tutorials, which most of you might know from Youtube. Here, a “specific
theme is to be taught in short time (…)”[1]
and it is focused on more general aspects rather than on details. Whereas educational films are “produced in high
quality regarding the used learning tools as well as their design”[2].
They get more into detail and are aimed at teaching knowledge. E-Lectures
are so to say a record of your lecture, which is to be provided to the
students. This record “(…) can be done during a lecture or independently from
one and it can be revised later as well, with regard to teaching concept for
example.”[3]
A big
advantage of all types is that they all can be used independently from time and
place by the students. Pressing stop or pause allows to take advantage of your
own learning speed. These so called interactive videos/ interaction controlled
films are quite familiar to books regarding their structure: Dividing films,
videos and audio files into sections and stating an index helps the student to “jump”
between the topics. And if you integrate some hotspots (links to e.g. other
websites) your students are able to get further information.
Besides
these advantages it is important to say that all of these types are only to be
seen as additional content to the lecture. According to Prof. Dr. Schwan from
IWM they are mainly to be used for topics that can easily be transferred and presented
in a video, a film or an audio file. According to Prof. Schwan it is also
highly recommended to rework your e-lecture with regard to its acoustic quality
for example. The acoustics really needs to be very good for the viewer or
listener, if not the interest level will decrease. And it is also very
important that the picture corresponds to the sound/the voice. If not, it might
be hard to follow. Also the pacing of your speech is very important. If you
speak too fast or too slow it might have a big influence on the attention and
the learning of the viewer/listener.
Another
scenario is that your students produce a video or a film by themselves. If they
do so, they get a deeper view into the topic and are also thinking about ways
of teaching the details. And to strengthen a communicative level this scenario
might be taken into consideration for peer discussions or conversations. After
producing and watching all the videos your students might get the chance to
discuss about the way they presented the topic as well as the used teaching
designs.[4]
Dealing with content this way will help remembering it better and also for a
longer period.
If you have
any questions regarding educational films or if the Media Centre might help you
recording your lecture, please feel free to get in touch with us.
Published
by CC BY-SA
[1] Medienzentrum
TU Dresden (2016): Digitales Lehren und Lernen in der Hochschule. Booklet 1 „Flexibilität
und Vielseitigkeit mit digitalen Lehr- und Lernmaterialien erhöhen“, p. 19
[2] Karsten
D. Wolf: Kurzfassung der Publikation (2015): Bildungspotenziale von
Erklärvideos und Tutorials auf YouTube: Audio-Visuelle Enzyklopädie,
adressatengerechtes Bildungsfernsehen, Lehr-Lern-Strategie oder partizipative
Peer Education? In merz 1 (59), S. 30–36. quoted from: Bildungspotenziale von
Erklärvideos und Tutorials auf YouTube. Stiftung Brandenburger Tor, p. 2.