ellog - Das E-Learning-Logbuch

Herzlich willkommen auf dem E-Learning-Logbuch der TU Dresden!

Wir informieren an dieser Stelle aktuell über E-Learning-Angebote und -Services insbesondere an der TU Dresden. Unser Angebot richtet sich vorrangig an die E-Learning-Akteure der TU Dresden, aber auch an alle E-Learning-Partner an Universitäten, Hochschulen sowie externen Einrichtungen, wie der Bildungsportal Sachsen GmbH.

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Evaluieren geht über studieren: Fazit der ersten Teilnehmenden des E-Teaching Qualifizierungsangebots

Auch ein Qualifizierungsangebot muss sich der kritischen Evaluation stellen.

Nicht nur Dozentinnen und Dozenten müssen sich bekanntlich jedes Semester einer Beurteilung ihrer Studierenden stellen, auch der erste Durchgang unseres E-Teaching-Kurses darf und muss einer kritischen Reflexion unterzogen werden, um in Zukunft besser auf die Bedürfnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingehen zu können. Mit Hilfe offener Interviews mit den Dozentinnen und Dozenten des ersten Durchlaufs haben wir erfasst, welche Aspekte des E-Teaching-Kurses gut gelungen waren und welche noch verbesserungswürdig sind.
Generell wurde der E-Teaching-Kurs von den Interviewten als ein sehr gutes und abwechslungsreiches Inhaltspaket gesehen, das einen breiten Überblick über die wichtigsten E-Teaching-Themen gab und gleichzeitig Grundkompetenzen wie das Anfertigen von ONXY-Tests und Finden von lizenzfreien Fotos und Videos vermittelte. Ebenso positiv hoben die Interviewten die ausgezeichnete Betreuung durch das E-Teaching-Team des Medienzentrums hervor, das stets bei Fragen zur Verfügung stand und individuelle Feedbacks zu allen Praxiskonzepten gab. Gerade weil es sich um einen individuell zu bearbeitenden Blended-Learning-Kurs handelte, wurden die Webinare als regelmäßiges Zusammentreffen der Lerngruppe besonders geschätzt.

Da die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen des Kurses Lernmethoden auch immer selbst erlebten, konnten sie sich gut in die Lage Studierender versetzen und reflektieren, wie nützlich einzelne Methoden für die eigene Lehre sind. Generell lassen die Interviewantworten darauf schließen, dass der Kurs den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Inspiration und ein erhöhtes Bewusstsein für den Einsatz digitaler Medien in ihrer Lehre verlieh, der über die bloße Verwendung von OPAL hinaus ging und die Offenheit gegenüber neuen und unbekannten E-Learning-Methoden steigerte. Letztlich half auch die Möglichkeit, an den einzelnen Lernmodulen flexibel arbeiten zu können dabei, den Kurs während des Semesters und neben laufenden Lehrveranstaltungen zu absolvieren.

Besonders stark wurde in den Interviews die Notwendigkeit betont, den tatsächlichen Arbeitsaufwand bereits vor der Anmeldung zu kommunizieren, da die meisten erst zum eigentlichen Beginn des Kurses oder während der Bearbeitung der Module erfuhren, wie hoch das benötigte Zeitfenster tatsächlich ist. In einigen Fällen wurden darum die Praxiskonzepte oder Webinartreffen als zusätzliche, zeitlich nicht zu bewältigende Aufgaben weggelassen, sodass erworbenes Wissen nicht ausreichend reflektiert und angewendet werden konnte. Hier verwiesen die Interviewten jedoch auch auf die unabhängig von diesem Qualifizierungsangebot bestehende schlechte Vereinbarkeit von Weiterbildung und Dozentenjob.

Ein weiteres, kaum zu verhinderndes Manko bei der Bearbeitung waren technische Probleme, die bei den einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmern unterschiedlich stark ausgeprägt waren, jedoch stets als frustrierend und demotivierend beurteilt wurden. So funktionierten Webinare aufgrund von Softwareproblemen und fehlenden Administratorrechten auf dem Arbeits-PC nicht, Selbstlernmodule wurden nicht in der erwarteten Auflösung dargestellt oder Logins waren nicht funktionsfähig und verhinderten die Praxisarbeit zu Präsenzterminen. Eine spezifische, ebenfalls nicht zu vermeidende Eigenschaft von Online-Lernkursen ist die fehlende soziale Kontrolle, die auch in unserem Kurs einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu verleitete, passiv zu bleiben oder während des Kurses auszusteigen. Dies beeinträchtigte vorrangig andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die in den Interviews Gruppenarbeiten kritisierten, die aufgrund inaktiver Mitlernender nicht mehr möglich waren und so nur von einem Gruppenmitglied oder gar nicht bearbeitet werden konnten.

Auch wenn beim ersten Versuch noch nicht alles perfekt verlaufen ist, können wir anhand der Interviews, der abgegeben Praxiskonzepte und unserer eigenen Erfahrungen insgesamt eine positive Bilanz zum ersten Durchlauf ziehen. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die Mitarbeit und das ausführliche Feedback und überarbeiten die angesprochenen Probleme mit dem nächsten Durchlauf Anfang 2015. Bereits jetzt können sich Interessierte dafür per E-Mail an eteaching@tu-dresden.de melden und zu gegebener Zeit über Termine und Anmeldeinformationen benachrichtigt werden.