Die Kurz-Interviews sind dem Projekt „Neue Lehr-Lernkulturen für digitalisierte Hochschulen“ entnommen. Projektlaufzeit: 01.09.2015 – 31.12.2016.
Fragen an Herrn Fischer:
Wie war die Erstellung der Lernmodule in das Gesamtkonzept Ihrer Lehrveranstaltung eingebunden?
Das Seminar war nach dem Grundsatz der projektbasierten Lehre konzipiert. In den ersten Sitzungen wurde das notwendige Wissen u. a. in Form von E-Lectures und Webinaren vermittelt. Auf dieser Basis entwickelten die Studierenden dann eigene Themen und erstellten dazu 10-minütige Lernsequenzen in hochschulübergreifenden Gruppen. Dabei wurden sie durch E-Tutoren und verschiedene Interventionsmaßnahmen unterstützt. In der letzten Veranstaltung stellten die Gruppen ihre Ergebnisse in einer Live-Übertragung via Skype an beiden Standortenvor und bewerteten sich gegenseitig (Peer Review).
Welches Ziel wollten Sie damit erreichen?
Durch die Bearbeitung von Praxisaufgaben in hochschulübergreifenden Teams sollten überfachliche Kompetenzen (z. B. Projekt- und Zeitmanagement, Medienkompetenz) aufgebaut werden. Kollaborative Entwicklungsprozesse sind typisch in der digitalen Bildung, insbesondere im Personalmanagement. Daher sollten die Studierenden auch Erfahrungen mit der Arbeit in virtuellen Teams sammeln.
Wurden Ihre Erwartungen an die Qualität der studentischen Ergebnisse erfüllt?
Es wurden Lernsequenzen zu unterschiedlichen Themen und für ganz verschiedene Zielgruppen, von Grundschülern über Flüchtlinge bis zu Senioren, entwickelt. Die Gruppen wurden in allen Phasen von der Ideenfindung bis hin zur Ergebnispräsentation unterstützt. Wir haben Qualitätsvorgaben kommuniziert sowie kontinuierlich Rückmeldung über die Zwischenergebnisse gegeben. Mit Erfolg! Die Studierendengruppen lieferten hochwertige Lernsequenzen ab.
Gab es Schwierigkeiten bei der Durchführung?
Die Verzahnung zweier Lehrveranstaltungen unterschiedlicher Standorte in allen Phasen von der Wissensvermittlung über die Gruppenarbeit bis hin zur Bewertung war für uns eine komplett neue Erfahrung, die nur durch Projektmittel möglich war. Schwierigkeiten ergaben sich z. B. aus der Komplexität der Aufgabenstellung. Die Studierenden konnten den Arbeitsaufwand schwer abschätzen und waren in der virtuellen Kollaboration nicht geübt. Die Evaluation des Projektes zeigte jedoch, dass wir unsere Ziele erreicht haben. Die Studierenden gaben an, sich kompetenter hinsichtlich Planung/Umsetzung von Projekten sowie Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien in virtuellen Teams zu fühlen.
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