ellog - Das E-Learning-Logbuch

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Donnerstag, 2. November 2017

Themenreihe Digitales Lehren und Lernen – E-Assessment: Mehr Vor- als Nachteile oder anders herum?

Natürlich möchten wir nicht damit hinter dem Berg halten, dass der Einsatz von E-Assessment in der Hochschullehre noch mit verschiedenen Hemmnissen verbunden ist, trotz des hohen Potenzials. Vor allem im Bereich des summativen Assessments sind viele Hürden zu überwinden. Daher widmen wir uns im heutigen Beitrag genau diesen Aspekten. 

Of course, we do not want to keep up with the fact that the use of e-assessment in an institution of higher education is still associated with various obstacles, despite the high potential. Especially in the area of summative assessments, many hurdles have to be overcome. That's why today's post is dedicated to its pros and cons.


E-Assessment wird vor allem in folgenden drei Kategorien ein hohes Potenzial zugesprochen: in der Erhöhung von Lehrqualität, der höheren Test-/Prüfungsqualität sowie in der Entlastung der Hochschullehrenden in Bezug auf die Zeitersparnis bei der Korrektur.[1] Parallel dazu sind auch Schlagworte, wie Transparenz, Fairness und Chancengleichheit zu benennen, die vor allem durch die automatisierte Auswertung in den Mittelpunkt rücken und somit auch von Studierende als positiv bewertet werden (eine subjektive Einstellung Lehrender ggü. Studierenden bei der Notengebung entfällt). Für die Zielgruppe der Studierenden ergeben sich weitere positive Aspekte. Beispielsweise in dem Bereich „examinations on demand“, sprich der Möglichkeit zeit- und ortsunabhängig elektronische Tests im Selbststudium durchzuführen und das nicht nur während des Semesters. E-Tests können auch zur Orientierung vor dem Studium genutzt werden bzw. um überprüfen zu können, wo die individuellen Stärken und Schwächen im Lehrstoff liegen und ob die eigenen auch den benötigten Qualifikationen im angestrebte Studiengang entsprechen. Die Chancen, die sich für Studierende bieten, sind gleichzeitig auch Potenziale, die für Hochschullehrende vordergründig sind. Für sie liegt im (teil-)automatisierte Auswertungsverfahren von E-Tests zusätzlich der Vorteil der Zeit- und Kostenersparnis (durch Minimierung des Korrekturaufwandes).

Die zweite Seite der E-Assessment-Medaille liegt in dem erhöhten Arbeitsaufwand für Hochschullehrende bei der Einführung von elektronischen Tests. Auch fehlen gegenwärtig Support-Strukturen, die technisch, didaktisch und personell bei der Implementierung unterstützen (können). Das Schaffen einheitlicher Qualitätsstandards und das Sensibilisieren der Lehrende für diese ist erst noch in der Entwicklung.[2] Weiterhin sind die hochschulübergreifenden Kooperation in Bezug auf das Bereitstellen fachspezifischer Fragepools für E-Tests erst in der Entwicklung und müssen strukturell verstetigt werden.
Manchmal hakt es allerdings auch innerhalb einer Einrichtung, wenn die Support-Strukturen nicht kommuniziert sind und Lehrende nicht wissen, wie sie sich mit den einzelnen Parteien vernetzen können. Darüber hinaus liegt ein großes Manko zudem in der technischen Ausstattung und Infrastruktur. Noch sind die gewünschten Merkmale – verlässlich, störungsarm, wartungsarm, software-unabhängig –im Aufbau.[3] Auch die Test-Werkzeuge sind in der technischen Entwicklung noch nicht auf dem Stand, dass sie mit geringem Aufwand weiterentwickelt und angepasst werden können.

Das größte Hemmnis, vor allem beim Einsatz elektronischer Klausuren als notenrelevante Abschluss-Prüfung (summativ), liegt jedoch in rechtlichen Unsicherheiten. Die Verankerung von E-Tests/-Prüfungen in den Prüfungsordnungen und das Schaffen einheitlicher rechtlicher Rahmenbedingungen bedarf verschiedenen Instanzen und ist zeitintensiv.

Sind diese Erfordernisse überwunden, sind elektronische Tests eine gute und zukunftsweisende Möglichkeit Lernfortschritte individueller überprüfen zu können oder zumindest ein Angebot hierfür zu schaffen. Die bestehende Hochschullehre kann so um ein Element erweitert werden, so dass den homogenen Rahmenbedingungen von Studierenden Rechnung getragen wird.

Dass sich die Vielfalt von E-Assessment nicht auf E-Prüfungen oder –Tests beschränkt, werden wir in der kommenden Woche zeigen: Im nächsten Post stellen wir die Möglichkeit von Live-Abstimmungen während der Veranstaltung vor und damit auf eine weitere Form des Einsatzes von elektronischer Lernstandskontrolle in der Hochschullehre.

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Digital teachings and learning in an academic context – e-assessment: More advantages than disadvantages or the other way around?


E-Assessment has a high potential in the following three categories: increasing teaching quality, improving testing/examination quality and decreasing time for correcting tests by lecturerers or staff members.[4]  At the same time, keywords such as transparency, fairness and equal opportunities must also be mentioned, which are keywords with regard to the automated evaluation process and, therefore, also rated positively by students (a subjective evaluation within grading a test is not possible). Further positive aspects for the target group of students are for example, in the area of "examinations on demand", i. e. the possibility of carrying out electronic tests in self-study independent of time and location, and not only during the semester - e-tests can also be used for orientation before the course of study or students, herewith, might also be able to check about individual strengths and weaknesses and whether one's own qualifications also correspond to those required in the desired course of study. The opportunities offered to students are also potentials that university lecturers see as being of primary importance. For them, the (partially) automated evaluation procedure of e-tests offers the additional advantage of time and cost savings (minimization of the correction effort).

The second side of the e-assessment medal is the increased workload for university lecturers during the time of introducing electronic tests. Currently, there are no such support structures that can provide technical, didactic and personnel support during implementation as needed. Establishing uniform quality standards and sensitizing lecturers to them is still in development.[5]  Furthermore, cooperation between different institutions of higher education in providing subject-specific question pools for e-testing needs to be developed as well as structurally embedded. Sometimes slight problems also occur in one institution when the own support structures are not communicated and teachers don't know how to contact or network with the supporting parties. In addition, the technical equipment and infrastructure is also a major shortcoming. The desired features - reliable, low-interference, low-maintenance, software-independent - are still under construction.[6]  Even the test tools need a technical development, so that they can be further developed and adapted with little effort.

However, the biggest obstacle, especially when using electronic examinations as a final examination relevant to the grade (summative assessment), lies in legal uncertainties. The establishment of e-tests/examinations in the examination regulations and the creation of a uniform legal framework requires various authorities and is time-consuming.

Once these requirements have been overcome, electronic tests are a good and forward-looking way to monitor learning progress more individually, or at least to create an offer for it. The existing university teaching can thus be extended by one element so that the homogeneous framework conditions of students are to be taken into account.

Within the next post we will show that the variety of e-assessment is not limited to e-examinations or tests: In the next week's post we will present the possibility of live voting during the event and thus introduce a further form of controlling the level of learning via e-assessment in university teaching.

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[1] Riedel, Möbius (2017): Hürden identifizieren, Potenziale entfalten, Visionen verwirklichen: Bestandsaufnahme, Unterstützungsbedarfe und Möglichkeiten des Einsatzes von E-Assessment an Hochschulen. In: 12. Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung | DIGITALISIERUNG DER HOCHSCHULEN: FORSCHUNG, LEHRE, ADMINISTRATION. S. 3-4.
[2] Schulze-Achatz, Riedel (2016): E-Assessment an Hochschulen gemeinsam stärken. Erfahrungen und Erfordernisse. In: HDS.Journal – 2016,1. S. 15-18.
[3] Ebd. S. 17.
[4] Riedel, Möbius (2017): Identifying hurdles, unlocking potential, realising visions: stocktaking, support needs and opportunities for the use of e-assessment at universities. In: 12th Annual Conference of the Society for Higher Education Research | DIGITALIZATION OF UNIVERSITY: RESEARCH, TEACHING, ADMINISTRATION. p. 3-4.
[5] Schulze-Achatz, Riedel (2016): Strengthening e-assessment at universities together. Experience and requirements. In: HDS Journal - 2016,1st Issue. p. 15-18.
[6] ibid. p. 17.