ellog - Das E-Learning-Logbuch

Herzlich willkommen auf dem E-Learning-Logbuch der TU Dresden!

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Donnerstag, 27. Juli 2017

Themenreihe Digitales Lehren und Lernen in der Hochschule – Praxisbeispiel Flipped Classroom

Die Praxisbeispiele dieser Themenreihe zeigen, wie digitale Medien bereits an verschiedenen sächsischen Hochschulen in unterschiedlichen Studiengängen eingesetzt werden. Lehrende stellen hierbei ihre Einsatzszenarien vor und gehen auf Vorteile ebenso wie auf Herausforderungen ein. Die Kurz-Interviews sind dem Projekt „Neue Lehr-Lernkulturen für digitalisierte Hochschulen“ entnommen. Projektlaufzeit: 01.09.2015 – 31.12.2016.  


This series will include examples of good practice to show the different options of implementing digital media in academic context of higher academic institutions in Saxony. Herewith, academic teachers introduce their used scenarios and demonstrate advantages as well as difficulties. All published interviews are taken from the project „New culture of teaching and learning for digitalisation of higher academic institutions “. The project ran form 09/2015 till 12/2016.


Als erstes möchten wir das Beispiel von Manuela Engel vorstellen. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur Pädagogik im Förderschwerpunkt Lernen der Universität Leipzig. Ihre Seminare setzt sie nach dem Flipped Classroom-Prinzip um und stellt ihren Studierenden für jede Veranstaltung verschiedene Materialien zur Vorbereitung bereit.

Kurz zur Erläuterung: Flipped Classroom bezeichnet eine Form der Verknüpfung von Online- und Präsenzphasen, bei der der „traditionelle“ Ablauf (Wissensvermittlung in der Lehrveranstaltung und anschließende Nachbereitung bzw. Vertiefung im Selbststudium) getauscht – geflipped – wird. D.h. in einer vorgelagerten Online-Phase findet die Wissensvermittlung via Selbststudium statt (online bereitgestellte Materialsammlung, Videos, etc.), so dass in der anschließenden Präsenzveranstaltung das Wissen angewendet, diskutiert, vertieft und/oder offene Fragen geklärt werden können. Die Vorteile liegen für die Studierenden darin, dass die online zur Verfügung gestellten Materialien beliebig oft und beliebig lange genutzt werden können, d.h. jeder Studierende kann nach seinem eigenen Lerntempo und unter eigener Zeiteinteilung das Wissen aufnehmen. Lehrende wiederum können in der Präsenzveranstaltung das Augenmerk auf den Austausch und die Wissensanwendung bzw. -vertiefung legen.

Fragen an Frau Engel:

Wie bereiten Sie die verschiedenen Materialien auf? Ein Arbeitspaket für eine Lehrveranstaltung besteht immer aus Aufgaben und Materialien als Grundlage für die Erarbeitung. Das angebotene Material besteht bisher aus Texten, Videofilmen und Webseiten und steht explizit als Angebot zur Auswahl bereit. Für die Darstellung des Aufgabenpaketes in digitaler Form nutze ich das Mahara E-Portfolio. Damit können die Inhalte sehr übersichtlich auf einer Seite dargestellt werden und über einen Link mit Moodle verknüpft werden. Die Arbeitspakete haben immer eine gleiche Struktur: Ein kurzer Überblick, ein Bild zum Thema, Arbeitsaufgaben, das Materialangebot für die Bearbeitung und vertiefendes Zusatzmaterial. Ab diesem Semester mache ich außerdem die Ziele der Vorbereitungsaufgabe und die Weiterarbeit im Seminar transparent.

Wo kommen die ganzen Materialien her? Bisher nutze ich die Ressourcen der Universitätsbibliothek und YouTube, Veröffentlichungen im Internet und selbst erstellte Dokumente. Zukünftig plane ich mehr Materialien selbst zu erstellen, da nicht für alle notwendigen Inhalte die benötigten Darstellungsformen zu finden sind.

Welche Rückmeldungen haben Sie von den Studierenden zu diesem Konzept erhalten? Die Beteiligung an den Vorbereitungsaufgaben lag bei den bisher durchgeführten Veranstaltungen zwischen knapp 40 und 70 Prozent der Studierenden. Der Arbeitsaufwand mit bis zu 90 Minuten wird als angemessen bewertet. Die Studierenden schätzten die Orientierung durch die Aufgaben und den Anwendungs- und Praxisbezug in der Präsenzveranstaltung. Es gab einige Rückmeldungen von Studierenden, denen es nicht immer möglich war, die Lehrveranstaltung zu besuchen. Sie hatten damit die Möglichkeit, das Grundwissen zu erwerben und zumindest nachzuvollziehen, was in der Präsenzveranstaltung erarbeitet wurde.

Kommen die Studierenden wirklich immer vorbereitet in die Präsenzveranstaltung? Leider nicht. Allerdings habe ich das Gefühl, wenn die Studierenden die Arbeitsweise und deren Auswirkungen auf Zusammenarbeit erfahren haben, dass die Bereitschaft höher ist. Eine Erkenntnis war, dass die Studierenden erinnert werden wollen. „Vergessen“ wurde sehr häufig als Grund für die Nichterledigung angegeben.


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Digital teachings and learning in an academic context – example of good practice “Flipped Classroom”

At first we would like to quote the example of Manuela Engel. She is a research assistant at the University of Leipzig, professorship of Pedagogy and Educational sciences, focussing on learning. She has built up her classes using the flipped classroom concept and she provides her students all the material needed to get prepared for the next session.

Short information on flipped classroom: Flipped Classroom is a way to switch – or to flip - the traditional way of presenting content/knowledge in academic context. Within this concept, teachers first prepare their lessons content online-based for their students´ self-study and, in a second step, deepen, revise and discuss it at the face to face lesson. Hence, the students are able to learn at any time and location thanks to the online-material. They are also able to take the time they need and are not depending on the 90-minutes lessons. Based on this self-study, teachers can use their face to face lessons mainly for deepen and discussing the content.

Questions for Manuela Engel:

How do you prepare all the different materials needed? The structure of the working packages for each class is always the same, consisting of tasks and materials to work on. Until now, I use texts, videos and websites, which are possible to select. To set everything up in a proper way, I use the Mahara e-portfolio. Herewith, it is possible to give a good overview and to link it with moodle. The setup is always the same: a short overview, a picture illustrating the subject, tasks, texts helping to work through and additional material to deepen the knowledge. From this semester on, I will state the aims of the preparation as well as how the self-study will be included into the face to face session.

Where are the materials used from? Until today, I´m using the resources of the library of our University as well as YouTube, online publications and documents set up by myself. For future classes I am planning to set up more and more documents by myself as it is hard to find an appropriate description for all needed content.

What feedback do you receive from your students for this concept? We are talking about a participation rate between 40 and 70 percent within the tasks for preparation section. The working load of round about 90 minutes are said to be okay. The students like that they get directed through the tasks and that the face to face sessions are aimed to use and deepen the learned knowledge. A few students who were not able to participate in every lesson gave the feedback that they liked the possibility of getting a basic knowledge and that they could understand what we did in the lessons also when they didn´t take part.

Do the students come to the lessons and are as prepared as they should be? Unfortunately, not. But I think they are more willing to contribute when they know about how the lessons are working and what impact this has for the phase of working together face to face. What I recognise is that students want to be reminded. “Forget” was one of the main reasons if they didn´t do anything in advance.


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