Auf dem diesjährigen HDS.Forum Lehre am 4. und 5.11.2015 in Zwickau führten wir im Rahmen des Projektes „E-Assessment in Sachsen“ einen Workshop durch. Das Forum stand in diesem Jahr unter dem Motto „Mit Pauken und Trompeten ... Prüfen und Bewerten in der Hochschule“, ein Thema das den Erfahrungsaustausch mit E-Assessment-Akteuren ermöglichte.
Eingangs wurde das Projekt
„E-Assessment in Sachsen: Ist-Stand und Bedarf“ vorgestellt und die
Rahmenbedingungen für E-Assessment umrissen: Diese sind
- didaktische Bedingungen (z. B. E-Assessment-Szenarien und Formen, Kompetenzorientierung, Besonderheiten von MC-Klausuren)
- rechtliche Rahmenbedingungen (z. B. Verankerung in Prüfungsordnungen und die Berücksichtigung des Datenschutzes),
- technische Rahmenbedingungen (z. B. Testsuite und deren Möglichkeiten bzgl. Aufgabentypen, Punkteverteilung u. a., die Umgebung, in die Tests eingebettet werden, die Verwendung des Safe Exam Browsers) und
- Organisation und Unterstützung (z. B. Durchführung, Support, Hochschulpolitik und Strategien der einzelnen Hochschulen).
In einem kurzen Input-Vortrag wurden anschließend einige verbreitete E-Assessment-Szenarien (Eingangstests,
Just-in-time-Teaching, Self Assessment, Peer Assessment und E-Klausur)
vorgestellt. Dabei wurde eine Unterscheidung zwischen diagnostischem (dem
Lernprozess vorgelagertem), formativem (den Lernprozess begleitendem) und
summativem (den Lernprozess abschließendem) Assessment vorgenommen.
Anschließend luden wir unsere Workshop-Teilnehmenden zu einem Erfahrungsaustausch ein: Sie hatten die
Möglichkeit, sich im Rahmen eines World Cafés über ihre Erfahrungen beim
Einsatz von E-Assessment auszutauschen und sich dabei gegenseitig Hinweise und
Anregungen zu geben. Die Teilnehmenden sollten darüber hinaus Hemmnisse und
Unterstützungsbedarf identifizieren und Forderungen für eine förderliche
Gestaltung der Rahmenbedingungen zur Verbreitung von E-Assessment an (sächsischen)
Hochschulen formulieren.
Die Teilnehmenden verfügten über unterschiedliche Vorerfahrungen im
Bereich des – ausschließlich formativen – E-Assessments. Als Hemmnisse für den Einsatz summativen
E-Assessments wurden vor allem rechtliche Hürden, fehlende technische und
räumliche Ausstattung sowie der hohe Initialaufwand für die Erstellung
qualitativ hochwertiger E-Klausuren gesehen. Als Ergebnis eines 1-Minute-Papers
wurden Forderungen für die Verbesserungen
der Rahmenbedingungen für E-Assessment wurden formuliert und anschließend
im Plenum diskutiert. Dabei kamen vorrangig organisatorische und technische,
aber auch didaktische und rechtliche Aspekte zur Sprache.
Als besonders
wichtige notwendige Maßnahmen für die Stärkung des E-Assessment kristallisierten sich heraus:
- An den Hochschulen müssen ausreichend personelle Ressourcen bereitstehen, um didaktische, organisatorische und technische Unterstützung der E-Assessment-Akteure leisten zu können.
- An den Hochschulen müssen E-Assessment-Center mit geeigneter Hardware-Ausstattung entstehen.
- Für E-Assessment sind geeignete Test-Werkzeuge anzuschaffen bzw. weiter zu entwickeln.
- E-Assessment muss in den Prüfungsordnungen verankert werden.