ellog - Das E-Learning-Logbuch

Herzlich willkommen auf dem E-Learning-Logbuch der TU Dresden!

Wir informieren an dieser Stelle aktuell über E-Learning-Angebote und -Services insbesondere an der TU Dresden. Unser Angebot richtet sich vorrangig an die E-Learning-Akteure der TU Dresden, aber auch an alle E-Learning-Partner an Universitäten, Hochschulen sowie externen Einrichtungen, wie der Bildungsportal Sachsen GmbH.

Mittwoch, 5. November 2014

Vortrag aufgezeichnet – und nun? Wie digitale Mitschnitte weitergenutzt werden können.


Nicht nur technische Elemente müssen bei der Aufzeichnung von Videos bedacht werden, auch die nachträgliche Nutzung birgt verschiedene Vor- und Nachteile. Bild von Giulia Forsythe (CC BY-NC-SA 2.0). Quelle: https://www.flickr.com/photos/gforsythe/8248029120/in/photostream/.
Nicht nur technische Elemente müssen bei der Aufzeichnung von Videos bedacht werden, auch die nachträgliche Nutzung birgt verschiedene Vor- und Nachteile. Bild von Giulia Forsythe (CC BY-NC-SA 2.0). Quelle: https://www.flickr.com/photos/gforsythe /8248029120/in/photostream/

Während des ersten Durchlaufes unseres E-Teaching Online-Kurses konnten wir unser Angebot oft durch Gastvorträge zu verschiedenen Themen wie Datenschutz oder Urheberrecht bereichern. Dabei nutzten wir stets die Gelegenheit, die Vorträge digital aufzuzeichnen und haben uns von den Referenten die Rechte für eine freie Lizenzierung der Aufzeichnungen gesichert. Doch wie verwendet man solche Mitschnitte in Zukunft am Besten? Im Folgenden sollen Vor- und Nachteile verschiedener Nutzungsoptionen aufgezeigt werden, die auch auf konventionelle Vorlesungsmitschnitte von Dozentinnen und Dozenten übertragbar sind.

Nutzung in weiteren Qualifizierungsangeboten

Natürlich liegt es nahe, dass die bereits auf E-Teaching-Qualifizierungsangebote abgestimmten Vorträge auch weiterhin in unseren und ähnlichen Online-Kursen Verwendung finden. Sie können an entsprechenden Stellen einen fachlich hochqualitativen Beitrag leisten, da wir Experten anderer Universitäten nicht nur zu Rechtsthemen sondern auch zu speziellen didaktischen Fragestellungen zu Wort kommen ließen. Zu bedenken ist dabei jedoch, dass sich darin besprochene Rechtslagen durchaus ändern können und beispielsweise neue Beschlüsse gefasst werden, die sich unmittelbar auf die Hochschullehre auswirken. Wichtig wäre es also, bei einer Bereitstellung der Videos innerhalb eines Qualifizierungsangebotes die Aktualität der Vorträge vorher nochmals zu prüfen und ggf. Änderungshinweise zu geben oder das Video zurechtzuschneiden.

Nutzung in Lehrveranstaltungen

Nicht nur in speziellen Qualifizierungsangeboten, sondern auch im Rahmen der Hochschullehre können unsere Vorträge z.B. in Blended-Learning-Arrangements eine Rolle spielen und von Interesse für Studierende beispielsweise der Rechts- oder Erziehungswissenschaften sein. Da die Experten in den Videos jedoch vorrangig zum Thema Hochschullehre referieren, kann die inhaltliche Ausrichtung ggf. das Publikum einer Lehrveranstaltung verfehlen. Hier müsste der Inhalt der Vorlesung genau auf den digitalen Mitschnitt abgestimmt werden bzw. mit Arbeitsaufträgen verbunden werden, die die Videos für eine neue Zielgruppe interessant und relevant machen.

Verfügbarkeit auf einer hochschulinternen Plattform

Da schon unser Qualifizierungsangebot E-Teaching.TUD auf der Lernplattform OPAL stattfand, bietet sich die dauerhafte Bereitstellung der Videos auf derselben Plattform für alle hochschulinternen Nutzer an. So könnte jeder Dozent und jede Dozentin sowie Mitarbeitende und Studierende auf die Videos zugreifen, sie für ihre eigenen Lehr- und Lernzwecke nutzen und jederzeit an einer vertrauenswürdigen Stelle im Internet finden. Ein Nachteil der OPAL-Struktur ist hierbei jedoch, dass diese lediglich eine Sammlung verschiedener Kurse darstellt und Materialien nur innerhalb eines solchen platziert werden können. Ob die somit aus dem Kontext gelösten Videos von Lernern trotzdem richtig verwendet, verstanden und eingeordnet werden, ist dadurch nicht überprüfbar.

Grundlage für neue Informations- und Schulungsformate

Ein besonderer Zweck kann den Videos verliehen werden, indem auf ihrer inhaltlichen Basis spezielle Workshops oder (Online-)Veranstaltungen organisiert werden, die sich ganz auf das Medienrecht konzentrieren oder spezielle didaktische Fragestellungen mit Hilfe der Videos vertiefen. So würde aus dem Material ein Mehrwert gewonnen werden, der neue Projekte schafft, die bereits über hochwertiges Material als Ausgangspunkt verfügen. Zu bedenken ist dabei natürlich, dass ein solcher Workshop zunächst einmal konzipiert werden will. Darüber hinaus müssen Interessenten akquiriert und Mitarbeiter finanziert werden. Diese Art der Video-Nachnutzung würde somit einen zusätzlichen zeitlichen und organisatorischen Aufwand verlangen, gleichzeitig jedoch das Material am umfassendsten verwenden. Da wir in unseren E-Teaching-Videomitschnitten Potentiale für neue Schulungsformate sehen, sollen sie in Zukunft auch für diese Zwecke verwendet werden.

Bereitstellung als klassisches OER 

Zu guter Letzt können die Videos auch für alle Internetnutzer zugänglich gemacht werden und als Open Educational Resource anderen Universitäten, Institutionen und Interessierten dienen, um Qualifizierungsangebote, Vorlesungen und Lernsituationen zu bereichern. Hierfür müsste jedoch ein geeigneter „Platz“ gefunden werden, damit Suchende das Material leicht und auf einer vertrauenswürdigen Plattform finden. Hier bieten sich beispielweise Portale wie OER Commons, ZUM-Wiki oder iTunes U an. Der Aufwand des Hochladens wäre letztendlich gering, ob die Ressource jedoch so noch einmal sinnvoll genutzt wird, bleibt offen.

Es zeigt sich, dass die Möglichkeiten, Videoaufzeichnungen zu verwenden, vielfältig sind und je nach Entscheidung mit geringem bis hohem Arbeitsaufwand verbunden sind. Wer das Ziel hat, mit dem Lernmaterial im Nachhinein einen möglichst hohen Mehrwert zu erzielen, muss geeignete Veranstaltungen für ihren Einsatz finden oder selber schaffen. Geht es jedoch darum, den einmal aufgezeichneten Vortrag zumindest an einem sinnvollen Ort zu speichern, sind Lernplattformen wie OPAL oder OER Portale eine geeignete Lösung, um auch anderen Lernern und Lehrenden im Sinne einer Open Resource Philosophie die Möglichkeit zu geben, an qualitativ hochwertiges Material zu gelangen.