ellog - Das E-Learning-Logbuch

Herzlich willkommen auf dem E-Learning-Logbuch der TU Dresden!

Wir informieren an dieser Stelle aktuell über E-Learning-Angebote und -Services insbesondere an der TU Dresden. Unser Angebot richtet sich vorrangig an die E-Learning-Akteure der TU Dresden, aber auch an alle E-Learning-Partner an Universitäten, Hochschulen sowie externen Einrichtungen, wie der Bildungsportal Sachsen GmbH.

Dienstag, 25. November 2014

Erfahrungsbasiertes Lernen durch digitale Medien unterstützen?! - Unser Workshop auf dem HDS Forum 2014

Inzwischen ist es schon eine Weile her, dass wir einen Workshop auf dem HDS Forum 2014 in Freiberg durchgeführt haben. Das Forum stand in diesem Jahr unter dem Motto "Medial, Digital - Ganz egal ?!", ein Thema das wir natürlich bedienen wollten. Dabei wollten wir gern einen Beitrag leisten, der über typische E-Learning-Einsatz-Szenarien in der Hochschullehre hinaus geht und trotzdem etwas mit unserem Qualifizierungsangebot zu tun hat. Da wir in unserem Qualifizierungsangebot nach dem didaktischen Prinzip des pädagogischen Doppeldeckers vorgehen, welcher als eine Form des erfahrungsbasierten Lernens angesehen werden kann, interessierte es uns, das Thema mit einem Workshop weiter zu vertiefen und gemeinsam mit den Workshop-Teilnehmenden zu erarbeiten, wie und mit welchen Chancen und Herausforderungen digitale Medien beim erfahrungsbasierten Lernen eingesetzt werden können.

Erfahrungsbasierter Lernzyklus nach Kolb (1984)
In unserem Qualifizierungsangebot sind die Teilnehmenden beispielsweise dazu angehalten, sich mittels virtueller Gruppenarbeit zu erarbeiten, welche Tools und Bewertungskriterien für die virtuelle Gruppenarbeit geeignet sind. Nach dem Zyklus des erfahrungsbasierten Lernens machen die Teilnehmenden zunächst die konkrete Erfahrung der asynchronen und computervermittelten Zusammenarbeit (Phase 1). Anschließend reflektieren sie die Erfahrungen aus dieser Gruppenarbeit (Phase 2) und thematisieren Besonderheiten und Herausforderungen, die bei dieser Form der Zusammenarbeit entstehen (Phase 3). Daraufhin können Sie diese Konzepte in einer weiteren virtuellen Gruppenarbeit durch aktives Experimentieren (Phase 4) überprüfen und neue Erfahrungen (Phase 1) machen, wobei sich der Zyklus des erfahrungsbasierten Lernens weiter fortsetzt.

Diskussionergebnisse am Thementisch
Mit zwei Impulsvorträgen zur Theorie des erfahrungsbasierten Lernens und zu den Möglichkeiten des Medieneinsatzes in der Hochschullehre, sind wir mit den Teilnehmenden an drei Tischen in die Diskussion gegangen und haben für Szenarien erfahrungsbasierten Lernens in deren eigenen Veranstaltungen Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes digitaler Medien gesammelt. Interessanterweise verliefen die Diskussionen an den drei Tischen sehr unterschiedlich. Während ein Tisch sich vor allem auf die Auseinandersetzung mit dem erfahrungsbasierten Lernens und dessen Erscheinungsformen und Umsetzungsmöglichkeiten beschäftigte, fokussierte ein anderer Tisch vor allem den Medieneinsatz und dessen Potential, hiermit Möglichkeiten zu erschließen, die in der traditionellen Lehre nicht möglich wären. Ein weiterer Tisch erarbeitete für ein Beispiel-Szenario erfahrungsbasierten Lernens einer Teilnehmenden, in dem noch keine digitalen Medien eingesetzt werden, welche Möglichkeiten der Einsatz digitaler Medien bietet.

Chancen und Herausforderungen des Medieneinsatzes beim erfahrungsbasierten Lernen
Nach der Gruppenarbeit an den einzelnen Tischen wurde im Plenum diskutiert, inwieweit die herausgearbeiteten Chancen und Grenzen des Medieneinsatzes für erfahrungsbasiertes Lernen verallgemeinerbar sind oder ob sie sich nur auf das an den Tischen thematisierte Beispiel beziehen. So wurden durch die Workshop-Teilnehmenden folgende Chancen benannt, die der Medieneinsatz allgemein im Kontext des erfahrungsbasierten Lernens bietet, aber auch die folgenden Grenzen bzw. Risiken, die berücksichtigt werden müssen:

Chancen:
  • Interdisziplinarität
  • Unterstützung des kollaborativen Arbeitens
  • Förderung von Medien- und Kommunikationskompetenz
  • Zeit- und ortsunabhängiges Bearbeiten möglich
  • Wiederholbarkeit der Erfahrung, indem z. B. Simulationen mehrfach durchgeführt werden können
  • Erweiterung der Methodenkompetenz der Lehrenden

Grenzen:
  • Möglichkeit der Anonymität bzw. des geschützten Rahmens muss gegeben sein
  • Datenschutz beachten
  • Der Sinn der Nutzung digitaler Medien muss für Lehrende und Studierende transparent sein
  • Ängste bzw. fehlende Medienkompetenz auf Seiten der Lehrenden
  • Direkte Interaktion kann nicht stattfinden
  • Betreuung muss gewährleistet sein, damit keine Fehlkonzepte übernommen werden

Für uns stand die Diskussion und der Austausch der Erfahrungen der Teilnehmenden im Mittelpunkt des Workshops. Die Teilnehmenden konnten mit vielfältigen selbst erlebten oder eingesetzten Lehrszenarien wesentlich dazu beitragen, dass wir ein breites Spektrum möglicher Einsatzszenarien digitaler Medien beim erfahrungsbasierten Lernen sammeln können. Hierbei zeigten sich die Teilnehmenden überwiegend aufgeschlossen und experimentierfreudig. Wir bedanken uns bei den Teilnehmenden für die aktive Teilnahme und Gesprächsbereitschaft.