ellog - Das E-Learning-Logbuch

Herzlich willkommen auf dem E-Learning-Logbuch der TU Dresden!

Wir informieren an dieser Stelle aktuell über E-Learning-Angebote und -Services insbesondere an der TU Dresden. Unser Angebot richtet sich vorrangig an die E-Learning-Akteure der TU Dresden, aber auch an alle E-Learning-Partner an Universitäten, Hochschulen sowie externen Einrichtungen, wie der Bildungsportal Sachsen GmbH.

Freitag, 12. September 2014

Was machen die ersten E-Teaching-Absolventen in ihrer Lehre? Lernergebnisse und Konzeptideen zur Umsetzung digitaler Lehr-Szenarien

Nachdem der erste Durchgang des E-Teaching-Qualifizierungsangebotes nun beendet ist, können wir mit Gewissheit sagen, dass die Teilnehmenden nicht nur sehr viel Wissen rund um das E-Teaching und den Einsatz digitaler Medien in den einzelnen didaktischen Handlungsfeldern mitgenommen haben, sie haben auch erste Ideen entwickelt, wie sie das Gelernte in ihrer eigenen Lehrveranstaltung einsetzen können. Davon zeuge ihre kontinuierlich entstandenen Praxiskonzepte zur Gestaltung der eigenen Lehrveranstaltung mit Hilfe digitale Lehr-Lern-Szenarien.

In diesem Beitrag wollen wir die Ideen unserer Teilnehmenden vorstellen und einen Einblick geben, wie ihre Lehre zukünftig aussehen wird. Interessant ist dabei ein Vergleich mit einer Umfrage, die wir ganz zu Beginn des Qualifizierungsangebotes durchgeführt haben.
Während der ersten Präsenzveranstaltung des E-Teaching-Kurses im März 2014 befragten wir die Teilnehmenden mit Hilfe eines Audience-Response-Systems, welche der verschiedenen präsentierten E-Learning Szenarien sie bereits verwenden oder sich für die Zukunft vorstellen könnten (siehe Blogbeitrag zur Auftaktveranstaltung). Dabei wurden verschiedene erwartbare und unerwartete Schwerpunkte deutlich.

  • Scheinbar selbstverständlich war das digitale zur Verfügung Stellen von Materialen und Infos sowie der Einsatz digitaler Medienprodukte wie Bilder, Videos und Webseiten in der Lehre der Dozenten vertreten.

  • Nach einer kurzen Einführung in die verschiedenen Szenarien schienen die Teilnehmenden jedoch auch besonders offen gegenüber dem Einsatz von E-Klausuren, formativem E-Assessment und den eher außergewöhnlichen Methoden virtuelle Gruppenarbeit, Just-In-Time-Teaching, Webinare und Selbstlernmodule zu sein.

  • Das Diskussionsforum, was gerade im Rahmen von OPAL als eines der klassischen E-Learning-Mittel gilt, fand sich hingegen eher im unteren Interessenbereich wieder.

Die während des Kurses immer wieder abgegebenen Praxiskonzepte der Teilnehmer, in denen E-Learning-Szenarien konkret für die eigene Lehre entwickelt werden sollten, bestätigten vorher erfasste Interessen, enthüllten zum Teil aber auch ganz neue Tendenzen.

Vergleich des Interesses an E-Learning Szenarien mit der Umsetzung in den Praxiskonzepte

  • So erwies sich entsprechend der vorher gezeigten Bereitschaft vor allem der Einsatz von Wikis als spezielle Form virtueller Gruppenarbeit als eines der beliebtesten und flexibelsten Mittel für verschiedene Fachbereiche der Uni. Auch die Verwendung digitaler Medienprodukte und formativen E-Assessments, das sich in Form von ONYX Selbsttests bei vielen Teilnehmenden wiederfand, blieb wie erwartet hoch.

  • Geringer als gedacht fiel jedoch der Einsatz von E-Klausuren aus, was teilweise mit einer in Konflikt stehenden Prüfungsordnung oder der Struktur des jeweiligen Kurses begründet wurde. Auch die vorher beliebten Methoden Webinare, Selbstlernmodule und Just-In-Time-Teaching fanden letztendlich kaum bis gar keine Anwendung.

  • Besonders interessant war, dass viele Dozenten andere E-Learning-Formate für sich entdeckten, die so im März 2014 nicht abgefragt wurden. Darunter fiel die Unterteilung des OPAL-Forums in zwei Funktionen:  Als Diskussions- und als Organisationsforum. Hier sollten nicht nur vorgegebene Texte und Fragen besprochen werden, sondern auch die wichtigsten Formalitäten zum Beispiel zur Gruppenarbeit oder Abgabe von Hausarbeiten geklärt werden. Ebenso verhielt es sich mit Vorlesungsaufzeichnungen, die z.B. zur Prüfungsvorbereitung oder Nacharbeit genutzt werden sollten, und Online Evaluationen verschiedenster Art.

  • Vereinzelt wurden auch summative E-Assessments als Alternative zur E-Klausur entwickelt, die eher den Bedürfnissen der jeweiligen Dozenten entsprachen.

Bei der vergleichenden Analyse zeigt sich, dass die im E-Teaching-Kurs am eigenen Leib erfahrenen Methoden oft als Inspiration für die Teilnehmenden dienten, sodass sich viele der selbst durchgeführten Szenarien bei guter Erfahrung in den Praxiskonzepten wiederfanden. Durch die Weiterbildungen haben die Teilnehmenden ihre anfänglichen Meinungen und Standpunkte zu verschiedenen E-Teaching-Szenarien überdacht, teilweise revidiert und auf die Anwendung in ihrer eigenen Lehre bewertet. Dies macht abermals deutlich, dass die Teilnahme an einem E-Teaching Qualifizierungsangebot auf vielfältige Weise bereichernd ist und über die reine Wissensvermittlung hinaus Anreize und Ideen für die Verbesserung der Lehre liefern kann.