ellog - Das E-Learning-Logbuch

Herzlich willkommen auf dem E-Learning-Logbuch der TU Dresden!

Wir informieren an dieser Stelle aktuell über E-Learning-Angebote und -Services insbesondere an der TU Dresden. Unser Angebot richtet sich vorrangig an die E-Learning-Akteure der TU Dresden, aber auch an alle E-Learning-Partner an Universitäten, Hochschulen sowie externen Einrichtungen, wie der Bildungsportal Sachsen GmbH.

Samstag, 6. September 2014

Fit für E-Teaching. Ergebnisse und Diskussionen unseres Workshops auf der GMW 2014 in Zürich

Diese Woche fand an der Pädagogischen Hochschule in Zürich die Jahrestagung der Gesellschaft für Neue Medien in der Wissenschaft (GMW) statt. Am Pre-Conference-Tag haben wir gemeinsam mit den E-Teaching-Teams der Universität Potsdam und der Freien Universität Berlin einen Workshop durchgeführt, um Gemeinsamkeiten der verschiedenen E-Teaching-Qualifizierungsangebote auszuarbeiten.

Wir freuen uns, dass wir im Workshop Gelegenheit hatten, uns auch mit der Akteurin und den Akteuren von studium digitale der Goethe-Universität Frankfurt und Online Lehre lernen der TU Berlin als den ersten Anbietern von E-Teaching-Qualifizierungen auszutauschen. Und auch alle weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland und der Schweiz haben wertvolle Impulse beigetragen. In diesem Sinne gilt unser Dank zunächst allen, die ihre Erfahrungen im Workshop eingebracht haben.

Nun aber zum Inhalt der Diskussionen: Wir haben uns an zwei Thementischen einerseits zu curricularen und andererseits zu didaktisch-methodischen Aspekten von E-Teaching-Qualifizierungen ausgetauscht.

Papier Curriculum
Am Thementisch curriculare Aspekte ist uns sehr schnell klar geworden, dass wir zwar ähnliche Themenkomplexe als wichtig erachten, jedoch häufig in der genauen Betrachtung etwas anderes unter diesen Themen verstehen. Was für die Einen ein Aspekt von Kooperation und Kollaboration ist, gehört für die Anderen zur Online-Kommunikation und die Dritten zur Betrachtung von Web2.0-Werkzeugen. Dennoch waren wir uns alle einig, dass die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten für das E-Teaching auf einem didaktischen Grundlagenwissen aufbauen sollte. Denn nur, wenn man seine Lehr-/Lernziele kennt und weiß, auf Grundlage welcher Lerntheorien und didaktischer Strategien man diese vermitteln will, kann man auch entscheiden, in welcher Form und welchem Umfang der Medieneinsatz geeignet ist. Auf roten und grünen Moderationskarten haben wir festgehalten, welche Inhalte zwingend dabei sein sollten (rot) und welche Inhalte eher als Wahlpflicht (grün) anzusehen sind. Auf eine einheitliche Reihenfolge wollten und konnten wir uns nicht einigen. Schon gar nicht auf eine Zusammenfassung in Themenclustern. Generell ging es uns bei allen Themen auch vor allem darum, zunächst einen Überblick über den Themenkomplex zu geben. Eine Vertiefung und Differenzierung des jeweiligen Themas war für uns abhängig von den jeweils adressierten Fachdisziplinen und Hochschulbedingungen. Trotzdem war es uns wichtig, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer von E-Teaching-Qualifizierungen, die generellen Möglichkeiten und Szenarien des digitalen Medieneinsatzes einmal kennenlernen sollten. Außerdem sollte alles vermittelte Wissen darauf abzielen, dass es in einem Praxiskonzept auf die eigene Lehre der Teilnehmerinnen und Teilnehmer angewendet werden kann.

Papier Methoden
Dies war auch ein Punkt, der am Thementisch methodisch-didaktische Aspekte betont wurde. Eine E-Teaching-Qualifizierung soll demnach immer mit einem eigenen Lehrkonzept und idealerweise dessen Umsetzung verbunden sein. Außerdem wird ein Blended-Learning-Konzept empfohlen, in dem die im Qualifizierungsangebot vermittelten Methoden auch eingesetzt werden (Doppeldecker-Prinzip). So kommt es zu einem zweifachen Perspektivenwechsel, einerseits sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Qualifizierungsangebot auch Lernende und andererseits können sie die Rolle des E-Teachers erproben. Großen Raum hat an diesem Tisch auch die Diskussion um den Umgang mit den verschiedenen Fachdisziplinen eingenommen. Einerseits sollten die speziellen Anforderungen der unterschiedlichen Fachkulturen berücksichtigt werden, andererseits wurde aber auch und gerade der interdisziplinäre Austausch und damit der Blick über den Tellerrand als wichtig erachtet. Hierfür empfiehlt sich eine Binnendifferenzierung mit fachspezifischen Wahlmodulen, die die einheitlichen Einführungs- und Übersichtsmodule ergänzen. Aus strategischer Sicht wurde darauf verwiesen, eng mit hochschuldidaktischen Angeboten zu kooperieren und Anreize (wie Zertifikate oder Kopplung mit einem E-Learning-Fonds) für die Teilnahme zu setzen. Außerdem eine Sammlung angefertigt, die die Erfahrungen mit dem Methodeneinsatz in den einzelnen Qualifizierungsangeboten widerspiegelt. Diese wurde in erfolgreiche (grüne) und weniger erfolgreiche (rote) Methoden aufgeteilt.

did Konzi
Diese Ergebnisse erwecken den Eindruck einer großen Einigkeit an den Tischen, der jedoch trügt, da tatsächlich nur die Dinge notiert wurden, für die Einigkeit bestand. Von diesen Punkten abgesehen gab es auch sehr individuelle Lösungen, die wir nur vorgestellt, aber nicht dokumentiert haben.

Wir hoffen, dass wir durch den Workshop den Austausch mit den weiteren E-Teaching-Akteurinnen und Akteuren fortführen und ausbauen können. Auch die Dokumentation der Workshop-Inhalte wollen wir fortführen und in geeigneter Form öffentlich zur Verfügung stellen. Auch davon werden wir hier im Blog berichten.

Den Beitrag zum Workshop im Tagungsband können Sie online abrufen:

  • Riedel, J., Grote, B., Schumann, M., Albrecht, C., Henze, L., Schlenker, L., Börner, C., Hafer, J., Castrillejo, V., Köhler, T. (2014):
    Fit für E-Teaching. Diskussion von Empfehlungen für die inhaltliche, methodische und strategische Gestaltung von E-Teaching-Qualifizierungen.
    In: Klaus Rummler (Hrsg.): Lernräume gestalten – Bildungskontexte vielfältig denken, Waxmann: München, New York, S. 431-440
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